Tuesday, May 01, 2007

Die absolute Härte sind Oberlippenbärte!






Ok, jetzt sind erstmal Ferien! Eine Woche Maiferien. Und da arbeite ich natürlich etwas an meiner Ausstrahlung als Lehrer. Um den Gehorsam meiner Studenten auf ein Maximum zu schrauben habe ich ein wenig mit verschiedenen Bärten experimentiert. Hier sind die wohl effektivsten Varianten: der Village-People-Biker-Look, der klassisch-autoritäre Schnuzbart und der klassische deutsche Stil. Sollte man als Deutschlehrer ja auch repräsentieren. Hab mir auch einen Mao Zedong-Pickel auf das Kinn implantieren lassen, damit das ganze auch einen chinesischen Touch bekommt!

Thursday, April 26, 2007

Zai-jian, Markus und Julia!

Nun ist es schon etwas her, aber ich wollte nochmal einen kurzen Post über den Abschied von M & J schreiben. Das war echt eine lustige Zeit mit ihnen und anscheinend hat ihnen ihr Urlaub auch sehr gefallen. Ihnen zu ehren haben wir (naja, eigentlich waren es Shu Lu und Dong Liang) ein "Abschiedsmahl" gekocht und danach sind sie dann nach Shanghai weiter um von dort wieder nach Deutschland zu fliegen. War auf jeden Fall nochmal sehr lustig, die Dinge, an die man sich eigentlich schon gewöhnt hatte, durch die Augen von anderen zu sehen. Und als Kulturschock-Bremse zu fungieren. Auf jeden Fall war es super, mal unseren Alltag hier einem bekannten Gesicht zu präsentieren und die Dinge zu zeigen, die mir an China so sehr gefallen. Und die Studentinnen waren anscheinend vom Markus auch schwer begeistert! "Dein Freund ist sehr schön!" Da musste die Julia schon aufpassen! Jetzt denken die bestimmt, dass alle Deutschen blaue Augen haben! Ansonsten fahre ich morgen nach Beijing um dort dem 30sten Geburtstag vom Andreas beizuwohnen. Das wird bestimmt auch rockig und ich werde gern berichten, wie sowas in China aussieht. Habe letztens beim Besuch des NOFX-Konzerts schon seine extra dafür erworbene Karaoke-Anlage ausprobiert. Also alles töfte hier und ich hoffe bei euch allen auch!

Wednesday, April 11, 2007

Dalian



So, bevor ich völlig vergesse, was vor 2 Monaten gewesen ist, will ich noch über meinen letzen Urlaubsort berichten: Dalian. Dalian ist eine absolute Modestadt in China und so gabs noch mehr 80er Jahre Vokuhila-Frisuren und ich habe sogar einen Chinesen mit "Iron Maiden"-Kutte gesehen. Alles in allem ist die Stadt schon sauberer und moderner als viele andere Städte in China. Etwas wie Shanghai, nur nicht so gross und erschlagend. Das ganze fing aber eher problematisch an, da die Fähre mich am Güterhafen abgeladen hat und ich mich erstmal
zur Innenstadt durchkämpfen musste. War wohl eher ein durchstolpern, aber letztlich hatte ich es dann doch geschafft aber ich hatte bisher nie solche Probleme gehabt, mich zurechtzufinden. In China zumindest. In Dalian unterrichtet Uta, eine sehr nette und charmante Deutschlektorin, die ich Shanghai kennen gelernt habe. Und bei ihr zu besuch war Christiane und so konnten wir zu dritt dem alltäglichen Wahnsinn trotzen. Wir sind dann abends zu dem hiesigen Vergnügungspark gegangen und haben uns die immernoch omnipräsenten Schweinefiguren angesehen. Es ergab sich sogar in einer der am zweiten Abend besuchten Kneipen, dass wir für einen Chinesen "Hast Geburtstag, au hur!" singen konnten. Kannten die beiden anderen zwar noch nicht, aber sie haben schnell gelernt! Alles in allem war es wirklich sehr lustig und es tat sehr gut nach langer Zeit nochmal rumzukalauern ohne die eher albernen Witze dauernd erklären zu müssen. Die Stadt selbst ist auch sehr beeindruckend und irgendwie auch sehr gemütlich. Danach ging es dann mit sehr wenig Schlaf und leichtem Kater zurück nach Yantai und von dort aus nach Jinan. Reisen in China macht höllisch Spass, ist aber auch sehr anstrengend.
Jetzt bereite ich grad alles vor, um am Freitag nach Beijing zu fahren, da dort NOFX spielen. Zusammen mit Reflector, einer mir oft angepriesenen chinesischen Punkband. Darauf bin ich sehr gespannt und werde natürlich darüber berichten! Ansonsten ist der Unterricht mal wieder ein Mischmasch aus katastrophalen vorgegebenen Texten und katastrophaler Improvisation meinerseits! Alles gute aus dem immer wärmer (25 Grad) werdenden Jinan. Das wird noch bis zu 40 Grad! Ich schwitze jetzt schon vor Angst!
P.S.: Die neue No Means No rockt wie der Fuchs im Hühnerstall!

Schweineostern

Wie verbringt man Ostern in China? Nun, nicht mit Eiersuchen. Der Osterhase wird hier eher verputzt als dass man ihn irgendwas verstecken lässt. Was tun also? Genau! Zu einem der von den Studenten organisierten Ausflügen mitgehen. Bzw mitfahren. Die freuen sich immer wenn eine oder zwei Langnasen auf den konfusen Wanderungen mitläuft. Diesmal ging es zu einem Berg in der Nähe des neuen Campus. Die Hinfahrt war schon dank Kilometertiefer Schlaglöchern (gefühlte Tiefe!) eine Herausforderung für die Wirbelsäule. Und dann ging es ab auf den Berg und erstmal komplett die Orientierung verlieren. Wir haben uns dann mal hingesetzt und abgewartet bis wir uns sicher waren, wo man NICHT lang muss. Am Eingang dieses "Naturreservats" wurde gross eine der Hauptattraktionen angepriesen - das Schweinerennen! Folglich suchten wir uns den Weg von der Spitze herab mit Fragen wie "Wo sind die kleinen Schweine?" und "Wann rennen die Schweine?" (Xiao zhu zai nar? Zhu shenme shi-hou pao?). An der Schweinearena angekommen lagen die faulen Biester wie eine Horde Schlachtwild in ihrem Stall und pennten. Dafür sind wir aber nicht den langen Weg bergauf und -ab gelaufen, nur um die Ferkel pennen zu sehen! Also erstmal Leben in die Bude bringen mit zwei verfütterten Äpfeln. Nur rennen wollten sie immer noch nicht. Nach einiger Zeit des rumhängens ging dann in der Nähe eine etwas armselige Akrobatenshow los deren Hauptattraktion ein Betrunkener war, der unbedingt mitmachen wollte. Zuerst hielt ich dies für einen lahmen Gag wie man es aus dem Zirkus kennt. Als der Schluckspecht dann eine Röhre über seinen Kopf und rechten Arm stülpte, winkte, und so dämlich aussah, dass mich das beeindruckte, verfiel ich in frenetischen Applaus und jubelte laut "Hen hao!" (Sehr gut! Fantastisch!). Nur als dann plötzlich ein Handgemenge zwischen ihm und etwa 10 anderen ausbrach, die ihn in einen Bus tragen wollten, wurde mir klar, dass das keine Show war. Abgelenkt durch dieses Spektakel geriet die Darbietung der Akrobatengruppe etwas in den Hintergrund. Und als dann jemand laut "Die Schweine rennen!" rief wars endgültig vorbei mit Jonglieren - die ganze Zuschauerschaar fing an wie die erwarteten Schweine in Richtung Arena zu hechten. Und wir mittendrin. An der Laufbahn angekommen ging die Show auch bald los und eine Horde thailändischer Zwergschweine sauste an der johlenden Menge vorbei. Drei mal umrundeten sie den Parcour mit steigender Hindernisanzahl bevor sie zu guter letzt von einer Anhöhe in ein Wasserbecken sprangen. Danach war die Sauerei vorbei und Ostern gerettet. Ohne eine Möglichkeit der Steigerung dieser beeindruckenden Performance verliessen wir dann auch den Ort des Geschehens mit dem wohligen Gefühl, etwas aussergewöhnliches gesehen zu haben. Allemal besser als langweilige Hasen mit angemahlten Eiern. Es sei denn, sie springen aus 3 Meter höhe in ein Wasserbecken!

Wednesday, March 28, 2007

Julchina und Markus



Zu meiner allgemeinen Begeisterung ergab es sich, dass die Julia und der Markus rein zufälliger Weise ihren Urlaub im Land der schlecht funktionierenden Imitationen verbringen. Und nach der auf dem ersten Bild deutlich sichtbaren Euphorie des Wiedersehens wurde erstmal das volle Programm der Vielfältigkeit der chinesischen Kultur aufgefahren. Das heisst erstmal rein in einen Beeindruckenden Tempel (der Laama-Tempel in Beijing) und dann ab in die Luxus-Karaokebar. Und wenn das nicht als Kulturschock reicht, dann sollte die folgende Zugfahrt das übrige erledigen. So richtig fit war natürlich keiner, da Jetlag und eine Nachtfahrt von mir ihren Tribut forderten. Irgendwie haben wir es aber trotzdem geschafft, halbwegs wach zu bleiben und am Abend waren wir dann auch im trauten Jinan und ich konnte anfangen, die beiden durch die chinesische Küche zu füttern. Nach einem Super-Krashkurs in feinstem Hochchinesisch ("Wie heisst das nochmal? Ding-Dong?" "Ne, Ting bu Dong!" "Sag ich doch!") und einigen ersten Konfrontationen mit der hiesigen Popmusik, super dargebracht vom Andreas in Beijing, war dann auch schon klar, wo der Hase hinhoppelt in China - nämlich in den Gartopf! Richtig lustig wurde es dann im "German Corner", als den beiden armen Schweinen dann diese Flut von höchst eigenartigen Fragen unserer Studenten entgegenprasselte. Natürlich habe ich sie unvorbereitet ins offene Messer laufen lassen. Hei, war das ein Spass! Am letzten Wochenende sind wir dann erstmal (wieder) nach Qingdao gefahren -dem Bier entgegen. Leider haben wir uns in der gemütlichen Atmosphäre der Pijiu jie wohl ein wenig zu heimisch gefühlt und dem Markus wurde leider sein Portmonee (neue -würg!- Rechtschreibung) gestohlen. Glück im Unglück war, dass nicht allzu viel abhanden kam, aber das Kartensperren am Anfang des Urlaubs vermiest bestimmt einiges. Valentin und ich sind nach dem Wochenende dann erstmal zurück nach Jinan und Julia und Markus sind weiter nach Beijing, wo sie sich momentan auch noch aufhalten. In der Uni gibt es zurzeit sehr viel Arbeit für mich und so komme ich leider recht wenig zu anderem, aber wenigstens habe ich einen Tag in der Woche frei. Zwar entpuppte sich der Unterricht des ersten Jahrgangs als unproblematischer als erwartet, aber es ist doch nicht ganz so einfach, ständig zwischen Englisch und Deutsch hin- und herzuspringen. Dafür ist es natürlich auch sehr nett, so viele neue Studenten kennenzulernen, von denen die Jungs auch alle unbedingt Bier mit uns trinken wollen. Also sind Sprach- und Saufkenntnisse wieder aufs äusserste gefordert! Zudem gibt es auch 4 neue australische Lehrer die sehr kollegial sind und direkt mal zu einer Party am Freitag aufgefordert haben. Jason hat sich auch mal aus (Süd-) Korea gemeldet und der hat jetzt eine 6 Tage Woche, die arme Sau. Wir versuchen hier weiterhin mit dem alltäglichen Chaos und Wahnsinn zurecht zu kommen und die neuen Rechtschreibregeln nebenbei zu lernen und lehren. Dafür drücke ich uns selbst die Daumen! Und euch auch, was immer ihr tut! Eins noch: habe grad das chinesische Wort für "Krokodil" gelernt, das da "e yu" heisst und ohne auf das Schriftzeichen zu achten "Hungerfisch" bedeuten kann - treffend wie ich finde! Gute Eselsbrücke!

Saturday, March 10, 2007

Yantai - Osterei!



So, nun aber weiter mit dem Reisebericht. Ist ja schon lang genug her. Meine nächste Station nach Qingdao war Yantai, ebenfalls eine Stadt am Meer, wo ich ja mit meiner Abneigung gegen Fisch (bzw. den Geschmack) bestenes aufgehoben bin. Hier habe ich bei Familie Shu übernachtet, welche mich freundlicherweise eingeladen hat. Das sind die Eltern von Shu Lu, einer Studentin von mir, mit der ich gut befreundet bin. Die Gastfreundschaft ist etwas sehr wichtiges in China und so wurde ich regelrecht gemestet und abgefüllt. Nur gut, dass ich das Biertrinken in Deutschland schon geübt habe! Nun zur Stadt: "Zu sehen gibt es nicht viel", sagt der Reiseführer. Aber wer hört schon auf einen Reiseführer? Besonders die Hafenpromenade ist wirklich sehr interessant, da es dort viele alte Handelshäuser aus der Kolonialzeit gibt. Und das dortige historische Museum war in diesen Tagen sogar ümmesönst. Also, was will man mehr. Ausser Meer und das gab es auch. Also - Fuck You, "Reise Know-How". Von dem Buch rate ich ein bisschen ab. "Lonely Planet" ist da schon besser. Auch einen Neujahrsumzug gab es. Und eine getrocknete Schildkröte! Und Statuen von Seegurken! Seegurken haben eh einen sehr hohen sozialen Stand in China. Da kann man den Kaviar einpacken. Auf jeden Fall war die Stadt sehr schön und endlich mal nicht ganz so überfüllt und laut wie die meisten anderen Städte. Mehr Fotos von dort gibt es wie gewohnt auf meiner Flickr-Seite
Von Yantai aus habe ich dann die Fähre nach Dalian genommen, was auch noch mal ein Abenteuer war, da ich mal wieder die Attraktion an Bord war und auch noch dritte Klasse gereist bin. Hätte noch nen paar Freddy Quinn Lieder an der Reling trällern und dafür Geld verlangen sollen. Als zweites Standbein zum Unterrichten. Zur Erinnerung nochmal: http://www.flickr.com/photos/punchorock/. Das mit dem Link hab ich immernoch nicht geschnallt. Aber kommt noch!

Neues Semester, neues Glück!



Am letzten Montag hat nun das neue Semester angefangen und just ging es mal wieder los ohne Unterrichtsmaterial und doppelten Boden. Da wir ja letztens unter Tränen den Jason verabschiedet haben (siehe Bild) trudeln nun auch neue Lehrer bei uns ein und so langsam gibt es wieder Leben (oder etwas was man so nennt) in der Bude. Der erste Unterricht verlief auch recht gut, teilweise sogar richtig gut und wer kommt schon in den Genuss, eine ganze Gruppe Chinesen den Satz "Braumeister Bauer braut braunes Bier" vorwärts und rückwärts sagen zu lassen? Auf jeden Fall habe ich mit 100 neuen Studenten jede Menge Namen zu lernen die auch mal "Gesila" und "Alwine" lauten. Das wird noch ein Spass. Und der neue Lehrer, Valentin, muss auch noch chinesitisiert werden, wofür ich ganz tief in die Trickkiste greife (wie man am Bildmaterial sehen kann). Leider habe ich den chinesischen Lehrern zu viele Schimpfwörter beigebracht und nun werde ich des öfteren mal "Schnarchnase" und "Pfeiffe" genannt. Bei letzterem vertuen sie sich ab und zu allerdings auch und so wird mir ein "Pfieffe" oder ganz rabiat auch "Pfeffer" entgegengeschmettert. Das trifft dann natürlich hart. Und wenn ich dann meinen Studenten die Möglichkeit gebe, mir ein paar Fragen zu stellen, kommt sowas wie "Welche Augenfarbe hast du?". SOOOO uninteressant finde ich mich jetzt auch wieder nicht! Naja, macht aber alles in allem (zum Teil genau deswegen) immernoch sehr viel Spass und ich werde mal wieder mein ganzes Unterhaltungspotential entfalten können. Und mein Chinesisch ist ein bisschen mehr geworden. Jetzt kann ich sogar perfekt sagen, dass ich nichts verstehe! Hurra! Auch den Satz "Ohne die Partei gäb es kein neues China" kann ich (Mei you gongchan dang jiu mei you xin zhongguo). Und mir wurde attestiert, dass ich chinesisch(er) geworden bin. Will sagen noch beknackter als vorher. Freuen tue ich mich jetzt schon auf den Besuch von Julia und Markus, mit denen ich dann nochmal eine Tour durch die Gegend machen werde und mit Halbwissen protzen kann. Also wird es wieder einmal lustig im Land der Todesstrafe.

Friday, March 02, 2007

Babe, I'm back again!

Hallo zusammen! Bin gestern von meiner Urlaubsreise zurückgekehrt und wollte mal erste Berichte liefern. War echt ziemlich töfte was ich da alles zu sehen bekommen habe. Als erstes ging es nach Qingdao, was eine wirklich sehr schöne Stadt ist. Danach war ich nach Yantai gefahren, was zwar „nicht ganz so eindrucksvoll“ ist aber trotzdem einen gewissen Charme besitzt. Dann bin ich mit einer Fähre nach Dalian geschippert, was die absolute Modestadt Chinas ist und man echt abgedrehte Trends sehen kann. Besonders die Megadeath-Kutte von einem Chinesen hat mich schwer überrascht. Hat viel von nem 80er-Jahre-Stil wie die sich hier kleiden und frisieren. Ich werde versuchen, die Städte noch einzeln vorzustellen aber zuerst gibt es mal Fotos von Qingdao, näher von der Pijiu lu – der Bierstrasse. Dort liegt nämlich die Tsingtao-Brauerei, die die bekannteste Biermarke Chinas produziert und natürlich ein Muss für einen „Biertouristen“ ist. Dank meiner beiden Studentinnen Helena und Therese (Meng Junjie und Tan Heng), die sich als ausserordentlich gute Reiseleiterinnen entpuppten, habe ich viel erstaunliches zu sehen bekommen. Unter anderem waren wir auch endlich mal in der Peking-Oper, was nur halb so schlimm war wie man sich das vorstellt. Und das sogar ümmesönst! Dazu gab es dann noch viele interessante Gebäude aus der deutschen Kolonialzeit und einige rockige Tempel. Wer jemals in die Nähe kommt sollte auf jeden Fall mal dort vorbeischauen. Jetzt geht es bald (am Montag den 5.) wieder mit dem Unterricht los und ich soll auch die Zweitsemester (Japps!) unterrichten, die erst seit etwa 6 Monaten Deutsch lernen. Das wird bestimmt nicht einfach aber irgendwie wird’s schon klappen. Kann ja zur Not mit Handzeichen arbeiten. Oder so. Also eine weitere Herausforderung die es durch banalen Dilletantismus zu meistern gilt. Am Dienstag kommt dann auch Verstärkung aus Aachen und am 17. schauen Markus und Julia (ebenfalls Aachen) hier vorbei und dann darf ich den Touriführer spielen. Noch eine Herausforderung! Das nimmt ja kein Ende! Und mein Rechner zickt wieder rum! Also alles beim Alten. Hoffe euch geht es allen gut und ich freue mich natürlich über jede Mail mit Informationen aus der Gerüchteküche der Kaiserstadt.



Tuesday, February 20, 2007

Rote Weihnachten

Ok, scheint als müsse ich noch etwas hier in Jinan bleiben. Dank des Neujahrs haben die Banken bis heute noch geschlossen. Und ohne Geld ist sich schlecht Ticket kaufen.
Dann kann ich die Zeit auch nutzen, um von unserem Weihnachtsfest zu berichten. Zu diesem Zwecke wurde am 24.12. das Lehrerzimmer mit Hilfe von kitschigem Weihnachtsdeko in eine Brutstätte der Nächstenliebe verwandelt und mit importierter deutscher und schweizer Schokolade dann auch die letzte StudentIn zum Frohlocken gebracht. Im Hintergrund liefen dann noch ausgewählte Weihnachts-smash-hits wie der Evergreen "Aber Heitschi bumm beitschi bumm bumm". Da ich nur auf eine sehr eingeschränkte Auswahl von Interpreten Zugriff hatte wurde das ganze dann von Peter Alexander und Rolf Zukoffski zum besten gegeben. Es gibt schlimmeres - aber nicht viel! Als dann die Zeit reif war, verliess ich unter fadenscheinigem Grund den Raum ("Ich geh mal ... äh ... wohin!") und kehrte alsbald in Form des Coca-Cola-Rot-Kommunistischen Weihnachtsmanns wieder und verlor damit auch das letzte bisschen Würde das ich mir noch aufgespart habe. Aber die StudentInnen fanden es lustig. Und die anderen Lehrer auch. Nach einigen in tiefem Bass geraunten Weihnachtsfloskeln und einer Fotosession konnte ich endlich die Filzbekleidung ablegen, unter der es brütend heiss wurde.

So verbrachten wir ca. 2 1/2 Stunden und nachdem wir aufgeräumt hatten gingen wir noch zu der "offiziellen" Weihnachtsfeier des Fremdspracheninstituts um dort noch die letzte Aufführung mitzuerleben. Danach ging dann auf einmal die Tanzparty ab und -ZACK!- schon war ich in einer Polonaise gefangen und versuchte, die Tanzschritte die hier schwerst geliebten "Tuzi Wu" (Hasentanz) nachzumachen. Was mir natürlich kaum gelang. Nachdem diese Hürde überstolpert war wurde plötzlich in mehreren kleinern oder grösseren Gruppen synchrongetanzt (oder halt so synchron wie die Chinesen können). Den Rest der Zeit gab es dann Vorgetanze, Nachgetanze, Mitgetanze und Abgetanze.

Wovon ich mich natürlich fernhielt, bin ja nicht mehr der Jüngste! War aber echt ganz nett und sonen bisschen Weihnachtsatmösphäre kam tatsächlich auf, was ja der Sinn von dem ganzen Abend war. Geschenke gab es übrigens auch und zwar ziemlich rockige. Die werde ich dann gerne auch mal mit Foto präsentieren. Ansonsten gibt es auch wieder neue Fotos auf der Flickr-Seite, wo ich auch die restlichen Weihnachtsfotos jetzt hochladen werde.